2013

10. Januar 2013, Magdeburg
Falsche Lieder

Vielen Dank an Hexe für den tollen Bericht!

 

Ein Stück Sternenhimmel und Hafenkonzert im Winter.

Am Donnerstag, den 10.01.2013 gastiere Thomas Rühmann mit seinem neuen Programm im Magdeburger AMO. Einem bewusst kleingehaltenen Zuschauerkreis, präsentierte er „Falsche Lieder“ zusammen mit Gören Eggert, Peter Schenderlein, Lexa Thomas und Rainer Rohloff, mit dem er zuvor „Jung & Young“ auf die Beine gestellt hat. Vor dem Sternenhimmelvorhang ließen die fünf Musiker ihrer Passion freien Lauf und erfüllten den Saal mit melodisch vertonten, einprägsamen Texten und wunderbaren Klängen, die dazu einluden, sich in eine andere Welt entführen und fallen zu lassen. Neben der ein oder anderen bekannten „falschen Fassung“, die Rühmann während des alljährlichen Hafenkonzerts bereits zum Besten gegeben hatte, war der Großteil der Musiktitel für das Publikum Neuland. Wie angekündigt wurden Texte von Hans-Eckardt Wenzel in neue Gewänder verpackt und so fanden „Grünes Licht“, „Schöne Welt“, „Der Ruhm der Welt“, „23 Wünsche“ und „Das Abschminklied“ neben kleineren Anekdoten aus Andreas Münzners „Geografien“ ihren Platz im Programm.

Dank der perfekten Balance zwischen rockigen und sanften Titeln war der Abend in vollem Umfang ein Genuss. Die Kompositionen gingen ins Blut, blieben im Kopf und machten gute Laune. Bei jedem Ton war zu spüren, wie viel Spaß und Freude Thomas Rühmann und die anderen Musiker mit den Stücken hatten.

Wenngleich anfangs das Gefühl aufkam, dass bei dem eher älteren Publikum der Funke nicht so recht überspringen wollte – was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, denn ich kann nur schwer in Worte fassen, wie großartig ich diesen Abend fand – brach in der zweiten Hälfte des Programms das Eis. Es wurde mitgeklatscht, die jüngeren Leute standen auf und feuerten die Band auf der Bühne an. Als besondere Zugabe bat Thomas Rühmann seinen Bruder Martin für einen Titel aus dem Publikum auf die Bühne. Zusammen gaben sie bei Gundermanns „Alle oder keiner“ Gas und rockten in gewohnter Manier die Bühne. Spätestens jetzt hielt es einen Teil der Gäste nicht mehr auf den Plätzen und sie honorierten damit, dass sich die Musiker auf der Bühne völlig verausgabten. Es wurde mitgesungen, mitgeklatscht und mitgetanzt. Bei der Kraft und Leidenschaft, die von der Bühne ausging, war es doch verwunderlich, dass nur dieser Teil der Zuhörerschaft nicht mehr ruhig sitzen bleiben konnte.

Abschließend möchte ich unbedingt noch anfügen: Mittlerweile habe ich sowohl „Jung & Young“ als auch „Schneefrühling“ gesehen; jedes Jahr fiebere ich dem Hafenkonzert entgegen, bei dem Thomas Rühmann längst die Neugier auf seine „falschen Fassungen“ geweckt hat, und jedes besitzt seine eigene Magie. Nun ist endlich ein weiteres eigenes erstklassiges Programm dazugekommen, das von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Hochgenuss ist, viel zu schnell zu Ende geht und Lust auf mehr macht.

© Hexe, 2013