4. September 2014, Magdeburg
Hafenkonzert

Vielen Dank an Hexe für den Bericht und die Bilder! 

Wer am Donnerstag, den 4. September, zum Wissenschaftshafen kam, den
erwartete eine kleine Überraschung: Nicht nur, dass das Hafenkonzert zum
fünften Mal stattfand, nein, diesmal war alles etwas anders. Konnten die
Besucher sonst schon von der Straße und vom Einlass aus bis zur Elbe
schauen, ohne dabei einen Blick auf die Bühne zu erhaschen, wurde
diesmal der Blick von einem roten Stuhlmeer aufgefangen, das vor einer
Bühne vor der Treppe des Wissenschaftshafens endete. Mit all den Decken
und Kissen erinnerte es ein bisschen an das Reservieren von Liegen im
Urlaub. So ganz Urlaubswetter war es zwar nicht, aber auch dieses Jahr
hielt sich das Wetter und ein lauer Spätsommerabend konnte beginnen.
Dieser Abend stand ganz im Zeichen des neuen Albums „Zwischendeck“, das
schon am 11. Juli im Moritzhof Magdeburg veröffentlich worden war. Nun
sollten unter freiem Himmel die neuen Lieder erklingen. Warnfried
Altmann, Gören Eggert, Lars Düseler, Carsten Apel, Dirk Rudolf und Matthias
Geiße unterstützten als Mitglieder der Martin Rühmann Band Martin
Rühmann und seinen Bruder Thomas Rühmann. Nur Max Heckel fehlte diesmal
und mit ihm auch ein bisschen die Geige. Aber trotzdem wurde das
Publikum vom ersten bis zum letzten Ton mit wohltuender Musik verwöhnt.
Dominierten in der ersten Hälfte bekannte Lieder wie „5000 Meilen“,
„Sommerlied“, „Amsterdam“, „Taschenlampe“, „Lied fürs All“ und
„Leuchtturmwärter“, waren es nach der Pause hauptsächlich neue Titel,
die präsentiert wurden. Obwohl einige Titel schon zuvor bei anderen
Gelegenheiten gespielt worden waren, allen voran „Die Erde und Du“ und
„Feuermann“, nutzte die Band diesen Abend, um die veröffentlichten
Versionen zum Besten zu geben. Wer schon einmal dem Programm
„Schneefrühling“ von Martin und Thomas Rühmann beigewohnt hat, wird den
Titel „Chagall“, dessen Vorlage Eva Strittmatter lieferte, kennen. Auf
„Zwischendeck“ untermalten die Musiker die poetischen Zeilen mit
leichter Tangomusik und ließen dadurch eine andere Atmosphäre entstehen.
Wohl einer der besonderen Leckerbissen. Auch der Titel, der zuvor als
„Viva la Vida“ bezeichnet worden war und nun „Nachtfalter“ umgetauft
worden war, ist auf der neuen CD zu finden. Zudem wurden neue,
unbekannte Kompositionen wie der „Der Läufer“ oder „Valentinstag“
vorgestellt, bei denen sich Thomas Rühmann etwas zurückhielt. Manchmal
saß er deshalb auf irgendwelchem Equipment. Einmal verscheuchte Gören
Eggert ihn allerdings – Rühmann, der sich gerade niederlassen wollte,
stellte fest, dass der Platz schon besetzt war, was für Lacher im
Publikum sorgte. Einen verhältnismäßig kleinen Anteil nahmen dieses Mal
die „falschen Fassungen“ Thomas Rühmanns ein. Aber auch so war die
Stimmung locker, fröhlich und gut. Wer tanzen wollte, traf sich dieses
Mal am Rand der Stuhlreihen und Martin Rühmann versprach, im nächsten
Jahr die Tanzfläche mehr zu integrieren. Am Ende des wunderbaren
Spätsommerabends nahmen er und seine Bandkollegen sich Zeit, Autogramme
zu geben. Gibt es auf den beiden vorherigen CDs nach wie vor Titel, die
keinen Weg ins Programm fanden, wurden diesmal alle Titel des neuen
Albums vorgestellt. Dass dies großen Anklang findet, zeigte nicht nur
die Schlange am Verkaufstand. Alles in allem ist es wieder ein
wunderschöner Abend gewesen, wenn auch mit etwas weniger Einbeziehung
des Hafens als die Male zuvor.

© Hexe, 2014